Stadthafen sticht IGA-Park aus

27.07.2017 11:56

NNN vom 26.luli 2017

Aus der Redaktion der Norddeutschen Neuesten Nachrichten

Externe Gutachter sprechen sich klar für Maritimes Erlebniszentrum inklusive Traditionsschiff an der City-Kaikante aus #wirkoennenrichtig

Nur bei der Bewertung des Makrostandorts liegen IGA-Park und Stadthafen gleichauf. Bei Mikrostandort, Wirtschaftlichkeit und Konzept sticht der City-Standort Schmarl deutlich.

Mehr Besucher, mehr Einnahmen, mehr Ausstrahlungskraft – das Maritime Erlebniszentrum (MEZ) sollte im Stadthafen und nicht im IGA-Park gebaut werden. Und das mit Traditionsschiff. Zu diesem eindeutigen Studienergebnis kommen die Experten vom Büro fwi Hamburg, das sich auf Freizeitwirtschaft spezialisiert hat. Auf 221 Seiten vergleichen sie im Auftrag der Stadt anhand von 36 Kriterien beide Standorte miteinander. „Der Stadthafen erreicht eine deutlich bessere Gesamtbewertung, sodass die Standortempfehlung als eindeutig zu bezeichnen ist“, heißt es in der Studie, die zudem dem Christinenhafen den Vorzug vor dem Kabutzenhof gibt.

Bewertet werden Punkte wie die Lage, verfügbare Flächen, Umfeld, Erreichbarkeit oder Wirtschaftlichkeit. Demzufolge könnte sich das MEZ im Stadthafen dank eines Jahresgewinns von rund 700 000 Euro weitgehend selbst tragen. Im IGA-Park hingegen wäre es mit rund 100 000 Euro Minus pro Jahr ein Verlustgeschäft. Dort kämen den Berechnungen zufolge deutlich weniger Besucher, vor allem weniger Touristen. Deswegen setzen die Experten im IGA-Park auch weniger Ausstellungsfläche an, was die Baukosten ebenfalls auf knapp 14 Millionen Euro halbiert. Allerdings erfülle der Stadthafen eher die Bedingungen für eine öffentliche Förderung, sodass die Wahrscheinlichkeit der Realisierung steige.

Die Standortempfehlung der Experten gilt zwar unabhängig vom künftigen Liegeplatz des Traditionsschiffs. Allerdings sprechen sie sich trotz der dafür angesetzten Kosten von rund 3,7 Millionen Euro klar für eine Verlegung in den Stadthafen aus. „Aus unserer Sicht werden sich die investiven Zusatzkosten für die Verlagerung bereits nach ein bis zwei Jahren amortisieren, wenn die regionalökonomischen Effekte in der Gesamtbewertung berücksichtigt werden“, schreiben die Gutachter. Und selbst ohne diese Zusatzeffekte hätte das MEZ nach fünf Jahren die Ausgaben erwirtschaftet.

In diesem Zusammenhang fordern die Experten zudem ein Umdenken. Bisher sei der Rostocker Ansatz, das MEZ vom Standort des Traditionsschiffes abhängig zu machen. Es müsse aber genau andersherum sein: Der Standort des Schiffes sollte sich nach dem bestmöglichen Platz für das Maritime Erlebniszentrum richten, da dieses die deutlich größere Anziehungskraft habe. Bislang werde die Diskussion ideologisch und nicht sachlich geführt, kritisieren die Gutachter. Für den IGA-Park empfehlen sie alternativ eine Neupositionierung mithilfe von Sport- und Aktivangeboten für die Einwohner. Mögliche Anlagen seien ein Hochseilgarten, Kletterfelsen oder -halle, Skate- und Bolzplätze, Eislauf- oder Wasserskiseilbahn.

Quelle: https://www.nnn.de

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