Partei-frei für Rostock
UFR will Roland Methlings erfolgreichen Weg der letzten 14 Jahre mit Dirk Zierau weitergehen

Bunt, frei, flexibel im Denken – das ist die UFR. „Wir sind ein Wählerbündnis der offenen Worte“, sagt Vorstandsvorsitzende Henrike Pfeil. „Rostocker Bürger haben sich zusammengeschlossen, die zum Wohl der Stadt Politik machen wollen. Vor allem: Wir sind keine Partei!“ Das ist der UFR besonders wichtig. „Parteimitglieder können unserer Meinung nach nicht völlig frei handeln, sie haben immer gewisse Vorgaben.“ Deren Handeln ist von Ideologie gesteuert, das schränkt ein, meint auch Malte Philipp, Fraktionsvorsitzender der UFR in der Bürgerschaft. „Wir aber wollen freie Entscheidungen treffen – ohne Rücksicht auf Ideologien irgendeiner Richtung. Wir sind ein bisschen grün, ein bisschen links, ein bisschen konservativ, wir haben auch eine soziale Ader, wir wollen die Wirtschaft gestärkt sehen.“ Sich nicht festlegen – das ist in diesem Fall positiv. Denn so kann aus allen Ansätzen das Positive ausgewählt werden. Pauschal-Antworten gibt es nicht, jedes Thema wird einzeln betrachtet. Ein Beispiel: „Wenn am Rosengarten fünf Bäume gefällt werden sollen, schauen wir nach den Gründen und nach der Verhältnismäßigkeit - und entscheiden dann zum Wohle der Stadt“, sagt Pfeil. Und Philipp ergänzt: „Wir haben keine lukrativen Posten zu vergeben, die mit treuen Parteidienern ohne Kompetenz besetzt werden – das gibt es bei uns nicht. Und wir kämpfen dagegen an, wenn wir sowas bei etablierten Parteien entdecken. Denn sowas beutet die Gesellschaft aus, statt sie voranzubringen.“
Erfolgsgeschichte soll weitergehen
Roland Methling, ebenfalls UFR-Mitglied, war 14 Jahre Rostocks Oberbürgermeister. Er hat Großes geleistet – und so soll es weitergehen, auch wenn er selbst aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl antreten darf. Sein größter Verdienst: der Schuldenschnitt. „Als er anfing, hatte Rostock ca. 220 Millionen Euro Schulden. Inzwischen sind wir schuldenfrei. Das hat er erreicht - konsequent, beharrlich, kompromisslos und fleißig“, sagt Malte Philipp. „Er hat Politik und Verwaltung zum Sparen gezwungen. Denn die Erkenntnis ist banal: Man kann auf Dauer nicht mehr Geld ausgeben, als man hat.“ Unter der Führung etablierter Parteien würden oft planlos Steuergelder ausgegeben, denn diese Quelle versiege ja nie. „Und am Ende wird auch niemand persönlich haftbar gemacht. Dieses Verhalten frustriert viele Bürger. Und es ist einer der Gründe, weswegen es die UFR überhaupt gibt.“
Methlings Finanzpolitik soll also weitergeführt werden. „Wir wollen sparsam, aber effektiv arbeiten“, sagt Henrike Pfeil. „Denn nur wenn unsere Stadt schuldenfrei ist, sind wir handlungsfähig, können selbst entscheiden, anstatt immer das Innenministerium fragen zu müssen.“
Ein weiterer Punkt: die Stadtentwicklung. Ein Beispiel ist der IGA-Park, für den es lange kein echtes Nachnutzungskonzept gab - seit 2003. Jedes Jahr wurden gut zwei Millionen Euro ausgegeben, ohne dass eine Entwicklung stattfand. Erst vor Kurzem wurde der Park auch für Radler und Hundebesitzer freigegeben. Nun kommen an einem Wochenende plötzlich mehrere Tausend Leute – ganz ohne einen besonderen Anlass, nur zum Genießen.
Die nächste Gartenbauausstellung steht schon vor der Tür: die BUGA 2025. „Das sehen wir als Riesen-Chance, die Stadt auf Jahrzehnte hinaus zu entwickeln“, so Pfeil. „Wir sehen einen Strand in Gehlsdorf, eine Sportarena, eine Brücke über die Warnow, eine gedeckelte L 22 – alles Dinge, von denen noch unsere Kinder und Enkel etwas haben.“ Die BUGA ist der Anlass, Fördermittel für Infrastruktur zu bekommen. „Und genau das hat Roland Methling gewollt, deshalb hat er sich so dafür eingesetzt.“
Oberbürgermeister soll unabhängig sein
Über allem steht für die UFR: Der Oberbürgermeister ist kein Politiker, sondern der Chef der Stadtverwaltung. „Deshalb sollte dieses Amt parteiunabhängig besetzt sein“, meint die Vorstandsvorsitzende der UFR. Das Bündnis hat Dirk Zierau zum OB-Kandidaten gekürt. Der entscheidende Vorschlag kam von Roland Methling selbst, denn er arbeitet schon mehrere Jahre mit dem Juristen zusammen. „Deshalb kann er am besten einschätzen, wer sich eignet – Dirk Zierau war seine erste Wahl“, sagt Pfeil. „Fachlich ist er ideal besetzt, weil er jahrelang mit Kommunen gearbeitet hat und auch die Rostocker Verwaltung genau kennt.“ Wichtig auch: Zierau ist 47 Jahre alt. In der Mitte des Lebens stehend, ist er sowohl den Themen der jungen als auch der älteren Menschen nah. Malte Philipp ergänzt: „Zierau muss nicht unbedingt OB werden, er hat ja einen guten Job. Aber er will es, und er kann es.“ Die UFR unterstützt ihn voll – ein Vertrauensbeweis auch an Methling, dessen Wort hier Gewicht hat.
Sollte Zierau die Wahl gewinnen, wird er genau diesen Weg weitergehen. Die Kernfragen sind gesetzt. Aber das Bild kann und muss erweitert werden. Malte Philipp: „Eine Stadt ist komplex, ein Rädchen greift ins andere: Beim Ruf nach Wohnraum zum Beispiel muss auch bedacht werden, wo all die neuen Bürger ihr Geld verdienen werden. Und wie die Infrastruktur entwickelt werden muss. Gewerbeansiedlungen sind wichtig, aber welche Art von Unternehmen? Alles zubauen wollen wir nicht, eine Stadt muss lebenswert bleiben. Aber sie muss wachsen können.“
Große Fußstapfen für den OB-Kandidaten Dirk Zierau. „Aber Roland Methling und er sind sich vom Denken her sehr ähnlich“, meint Pfeil. Philipp ergänzt: „Er wird auch eigene Akzente setzen, braucht Gestaltungsspielraum. Das muss man jedem neuen OB zugestehen.“