OB-Statement zum Mandatsverzicht

Als OB habe ich mir die Gestaltungsmöglichkeiten in diesem Amt zum
Wohle Rostocks mit und gegebenenfalls auch ohne Zustimmung der Rostocker
Bürgerschaft sehr hart erarbeitet.

Ich glaube daher, wirklich sehr gut zu wissen, welche Rechte, Pflichten
und Chancen sich für ein einzelnes Bürgerschaftsmitglied, Fraktionen und
einfache politische Mehrheiten in der Bürgerschaft ergeben. Insbesondere
letztere sind u.a. durch das enttäuschende Abschneiden der
UFR-Wählervereinigung deutlich eingeschränkt. Und ich gebe zu: Auch
für die Stichwahl hätte ich mir gewünscht, dass mit Chris Müller-von
Wrycz Rekowski oder Dirk Zierau einer der beiden profunden
Verwaltungsexperten eine Chance gehabt hätte.

Die Entscheidung zum Mandatsverzicht ist mir gerade wegen der erneuten
breiten Zustimmung für meine Arbeit nicht leichtgefallen. Und natürlich
sind viele Überlegungen und Gespräche mit eingeflossen. Die letzte
Bürgerschaftssitzung mit ihren völlig unerwarteten Vertagungsanträgen
(und das entgegen den Empfehlungen der eigenen
Bürgerschafts-Fachausschüsse und natürlich in keinster Weise mit
der Verwaltung beraten) zum Einzelhandelskonzept und zur
Baufeldentwicklung Neuer Markt und die dazu gefassten Beschlüsse waren
rein politisch motiviert und ergingen einmal mehr zu Lasten des
Vertrauens von Partnern der Stadt und der Motivation der Mitarbeiter der
Stadtverwaltung. Mit meinen Erfahrungen als OB musste und konnte ich
hier in der Folge ausgleichend und ermutigend eingreifen. Als
Bürgerschaftsmitglied wäre mir das unter den jetzigen Konstellationen
leider nicht möglich bzw. nur in dem Rahmen, den jeder sachkundige
Bürger - insbesondere dann, wenn er einer Partei oder einem
Wählerbündnis angehört - völlig unabhängig von einem Wahlmandat
hat.

Genau auf dieser Ebene werde ich mich auch in Zukunft für Rostock
einbringen und natürlich bleibe ich über die Mitgliedschaft in vielen
Vereinen insbesondere dem maritimen Erbe und der internationalen
Ausrichtung unserer Stadt eng verbunden.

Roland Methling